Als neue Serviceleistung im Projekt INFOBEST 4.0 unterstützen zwei Kundenberaterinnen Ratsuchende gezielt und individuell beim Ausfüllen ihrer Online-Anträge.
Neuer Bürgerservice:
INFOBESTen unterstützen ab sofort beim Ausfüllen grenzüberschreitender Online-Anträge
Als Teil des neuen Projekts erhalten Bürger:innen künftig gezielt, mehrsprachig und kostenlos Hilfe beim Ausfüllen ihrer grenzüberschreitenden Anträge. Dieser Service wird vor Ort bei den INFOBESTen PAMINA, Kehl/Strasbourg, Vogelgrun/Breisach und Palmrain angeboten. Mit individueller Unterstützung der Kundenberater:innen können Ratsuchende hier ihre Anträge ausfüllen.
Auch telefonisch und per Mail sind die Kundenberater:innen erreichbar, sodass alle Bürger:innen am Oberrhein von dem neuen Service profitieren können.
Achtung: Die INFOBESTen und Kundenberater:innen haben keinen Einfluss darauf, wie und wie schnell die zuständige Behörde über die jeweiligen Anträge entscheidet. Die INFOBESTen sind auch weiterhin nicht zuständig für die Annahme oder Bearbeitung von Anträgen.
- Für welche Anträge gibt es Hilfe?
Individuelle Hilfe erhalten Ratsuchende zunächst die ausgewählten Bereiche Rente und Familienleistungen in Frankreich und Deutschland. Später sollen die Beraterinnen auch bei Kfz-Angelegenheiten und in Bezug zur Schweiz unterstützen.
Die Hilfe umfasst auch die oftmals noch zwingende Antragstellung in Papierform. Der Fokus liegt jedoch auf der Hilfe bei der Registrierung zu Online-Verfahren und der Begleitung bis zum Abschicken des Online-Antrags.
- Wie kann ich den neuen Service nutzen?
Je nach Bedarf können sich Ratsuchende zunächst bei einer der INFOBESTen zur individuellen Lebenslage beraten lassen und anschließend – falls erforderlich – einen Termin zur Unterstützung bei den Antragsstellungen vereinbaren. Wenn die erforderlichen Anträge und Formulare schon bekannt sind, kann auch direkt ein Termin vereinbart werden.
Termine zur Unterstützung bei Antragsstellung erhalten Ratsuchende über die nächstgelegenen INFOBEST:
Persönlich, per Mail oder telefonisch begleiten die Berater:innen dann die Antragsstellungen der Kund:innen auf Deutsch oder Französisch und helfen bei inhaltlichen oder sprachlichen Fragen weiter. So erhalten die Ratsuchenden umfassende Unterstützung von der Erstberatung bis zum ausgefüllten Antrag.
Das Gesamtprojekt INFOBEST 4.0
INFOBEST 4.0 ist ein trinationales Projekt, um die vier INFOBESTen am Oberrhein weiterzuentwickeln. Ziel ist es, den Bürger:innen, aber auch Unternehmen, Vereinen und Verwaltungen am Oberrhein mit bewährten wie auch innovativen Ansätzen bei allen grenzüberschreitenden Anliegen zuverlässig und umfassend weiterzuhelfen. Besonders berücksichtigt werden dabei Bedarfe im Bereich Digitalisierung sowie die immer komplexeren grenzüberschreitenden Fragestellungen. Die INFOBESTen sollen sich dadurch langfristig zu grenzüberschreitenden Service Zentren entwickeln.
Mehr Informationen
Konkret werden die einzelnen INFOBEST-Standorte sowie deren Netzwerk durch das Projekt INFOBEST 4.0 mehr Synergien im Bereich Koordination und Kommunikation nutzen können. Mit einer Anpassung an das digitale Zeitalter werden die Arbeitsweisen im Netzwerk effizienter. Die größte Neuerung im Beratungsservice besteht darin, dass Ratsuchende gezielt und individuell Unterstützung beim Ausfüllen ihrer Anträge erhalten werden. Um die Umsetzung kümmert sich ein Projektteam innerhalb von drei Jahren ab Projektstart am 1. Oktober 2023.
Die Projektkonzeption besteht aus drei Säulen:
Säule 1: Stärkung des grenzüberschreitenden lokalen Bürgerservice
Vor Ort, per Telefon und E-Mail werden Ratsuchende gezielt, individuell und mehrsprachig beim Ausfüllen ihrer grenzüberschreitenden (Online-)Anträge durch dafür geschulte Berater:innen unterstützt (siehe oben).
Dieser neue Service geht über das bisherige Angebot (Information und Lebenslagenberatung) der INFOBESTen hinaus. Langfristig sollen die Bürger:innen bei INFOBEST alle grenzüberschreitenden administrativen Schritte erledigen können, was die Hochschule Kehl mit einer wissenschaftlichen Studie begleitet.
Säule 2: Digitalisierung
Um den Kund:innen ein zeitgemäßes und intuitives Informationsangebot zur Verfügung zu stellen, wird das Projektteam ein Online-Tool entwickeln, welches in einem ersten Schritt Antworten für Grenzgänger und später dann auf die verschiedensten grenzüberschreitenden Sachverhalte und Konstellationen gibt.
Auch die gemeinsame Website des INFOBEST-Netzwerks soll neue bedarfsorientierte Funktionen bekommen und am Handy genauso leicht zu bedienen sein, wie am Computer.
In einer neu zu entwickelnden Wissensdatenbank werden zunächst die INFOBEST-Mitarbeitenden und später ggf. zahlreiche kooperierende Partner:innen ihr Fachwissen systematisch teilen können. So kann die Zeit für Recherche für die Mitarbeitenden und damit die Wartezeit für die Anfragenden verringert werden.
Säule 3: Koordination und Kommunikation
Das neue Projektteam wird die einzelnen INFOBESTen – wo es sinnvoll ist – stärker miteinander verknüpfen und das Netzwerk betreffende Aufgaben zu koordinieren. Es achtet darauf, keine Doppelstrukturen, sondern mehr Synergien im Netzwerk und mit kooperierenden Stellen zu schaffen. Die Hochschule Kehl wird dazu verbindliche Kooperationsvereinbarungen zwischen den INFOBESTen und nationalen Behörden ausarbeiten. Diese Vernetzung wird die Arbeit effizienter gestalten und so unmittelbar den Bürger:innen zugutekommen. Darüber hinaus erhalten die INFOBESTen durch eine genauer abgestimmte Außenkommunikation eine erhöhte Sichtbarkeit, sodass das Serviceangebot künftig noch mehr und gezielter Bürger:innen erreicht.
Hintergrund: Wofür braucht es das Projekt?
Die vier INFOBESTen sind seit über 25 Jahren etablierte Informations- und Beratungsstellen für grenzüberschreitende Fragen am Oberrhein. Insbesondere die Corona-Pandemie hat nochmals die Unverzichtbarkeit der INFOBESTen für die Menschen, Behörden und Unternehmen in der Oberrheinregion aufgezeigt.
Ihre Strukturen sowie die personelle und finanzielle Ausstattung sind seit ihrer Gründung jedoch weitestgehend unverändert geblieben, obwohl die Anfragen immer zahlreicher und komplexer werden und immer mehr Handlungsbedarf im Bereich Digitalisierung besteht. Durch die zunehmende Digitalisierung von Verwaltungen und Kassen sind diese für Bürger:innen wie auch für die INFOBESTen immer schwieriger zu erreichen und feste Ansprechpersonen, insbesondere für komplexe grenzüberschreitende Antragsverfahren und Problematiken, seltener zu finden. Gleichzeitig sind die INFOBESTen so überlastet, dass sie ihren vielfältigen Aufgaben und der Netzwerkarbeit oft nur noch in eingeschränktem Umfang gerecht werden können.
Innerhalb von drei Jahren soll die Informations- und Beratungstätigkeit der INFOBESTen durch das Projekt INFOBEST 4.0 qualitativ wie quantitativ weiterentwickelt worden sein.
Gegen Ende des Projekts erfolgt eine Evaluation der erreichten Ziele und eine Auswertung der Erfahrungen der INFOBESTen. Die Begleitstudie der Hochschule Kehl soll helfen neu zu überlegen, wie zukunftsfähige INFOBESTen aussehen sollen.
Das Team
Projektteam
- Dr. Claudia Le Clerc, Kundenberaterin
- Perrine Grunenwald, Kundenberaterin
- Michael Großer, Referent für Digitalisierung und Wissensmanagement
- Dr. Stephanie Hamdan, Referentin für Digitalisierung und Wissensmanagement
- Mathilde Gauss, Koordinationsreferentin
- Floran Groneberg, Projektmanager
- Felicia Herr, Kommunikationsreferentin
Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl
- Prof. Dr. Michael Frey, Professorenstelle
- Sarah Herrmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin
- Tobias Heyduk, wissenschaftlicher Mitarbeiter
Kontakt
BürgerberatungTermine zur Unterstützung bei Antragsstellung erhalten Ratsuchende
| ProjektteamINFOBEST 4.0 | Service Zentrum Oberrhein Tel.: 0049 761 - 208 4064 Mail: team@infobest4-0.eu |
Finanzierung
Die Gesamtkosten für das Projekt INFOBEST 4.0 belaufen sich auf rund 2,4 Millionen Euro für die Laufzeit von drei Jahren.
Einen großen Teil davon finanziert das europäische Förderprogramm Interreg Oberrhein, das seit 1989 Projekte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Oberrhein mit EU-Mitteln unterstützt. Über die Neue Regionalpolitik (NRP) kofinanziert auch die Schweizerische Eidgenossenschaft das Projekt.
Die restlichen Kosten tragen die einzelnen Projektpartner:innen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz.
Die Projektpartner:innen
Rund 50 Partner:innen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz unterstützen finanziell und/oder ideell das Projekt INFOBEST 4.0 und setzen sich damit dafür ein, das grenzüberschreitende Leben am Oberrhein zu vereinfachen.
Die Projektpartner:innen (Listenansicht)
Finanzierende Partner:innenDeutschland Regierungspräsidium Freiburg (Projektträger) Frankreich Collectivité européenne d‘Alsace Schweiz Schweizerische Eidgenossenschaft | Assoziierte Partner:innenDeutschland Regierungspräsidium Karlsruhe Frankreich Préfecture du Haut-Rhin Schweiz Arbeitgeberverband Region Basel Grenzüberschreitend Centre européenne de la Consommation / Zentrum für europäischen Verbraucherschutz |
Die INFOBESTen
- INFOBEST PAMINA in Lauterbourg, wo das Nordelsass, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zusammentreffen
- https://www.infobest.eu/de/ueber-infobest/pamina
- INFOBEST Kehl/Strasbourg, die sich direkt bei der Eurometropole Straßburg befindet
- https://www.infobest.eu/de/ueber-infobest/kehlstrasbourg
- INFOBEST Vogelgrun/Breisach, auf der Achse zwischen Freiburg und Colmar
- https://www.infobest.eu/de/ueber-infobest/vogelgrunbreisach
- INFOBEST PALMRAIN, im Herzen der deutsch-französisch-schweizerischen Region, direkt an den drei Staatsgrenzen, die bis heute die einzige trinationale deutsch-französisch-schweizerische öffentliche Beratungsstelle ist
- https://www.infobest.eu/de/ueber-infobest/palmrain